Zwischen institutionalisierter Freiwilligenarbeit und Widerstand

Wenn es keine Freiwilligen gäbe, die geflüchteten Menschen beim Deutschlernen helfen würden, würde der Staat dann mehr Deutschkurse anbieten? Oder würde da einfach eine Lücke klaffen, ein Grundbedürfnis nach Bildung ungestillt bleiben? Wäre ersteres der Fall, wären Projekte wie das Solinetz problematisch zu sehen, weil sie indirekt zum Abbau von sozialstaatlichen Leistungen führten. Doch ist freiwilliges Engagement im Asylbereich nicht aus Widerstand gegen ein ungerechtes Asylsystem entstanden?
An diesem Abend wollen wir innehalten und schauen, wo wir als engagierte Personen und als zivilgesellschaftliche Organisation stehen. Was legitimiert institutionalisierte Freiwilligenarbeit? Wie gehen wir um mit unserer Rolle im Spannungsfeld zwischen Einzelfallhilfe, Gratisangeboten und politischem Protest? Wie können wir widerständig bleiben? Nach einführenden Inputs und Erfahrungsberichten von Freiwilligenorganisationen aus dem Asylbereich möchten wir in Gruppen die aufgeworfenen Fragen gemeinsam diskutieren.

Engagiert im Asylbereich:
Zwischen institutionalisierter Freiwilligenarbeit und Widerstand
Workshop am Mittwoch, 5. Oktober 2022, 19 – 20.30 Uhr
Kirchgemeindehaus Offener St. Jakob, Stauffacherstrasse 8, Zürich
Anmeldung gerne an info@solinetz.ch

Eine Veranstaltung von Solinetz mit dem Forum für kritische soziale Arbeit kriso
Flyer

Mehr dazu: Warum wir Deutschkurse anbieten

Um an der Gesellschaft teilhaben zu können, ist die Kenntnis der hiesigen Sprache eine wichtige Voraussetzung. Trotzdem ermöglichen viele Gemeinden/Betreuungsorganisationen den Geflüchteten keinen oder nicht ausreichenden Zugang zu Deutschkursen. Das Solinetz springt mit seinen Deutschkursen in diese Lücke: “Das Engagement des Solinetzes für Geflüchtete bewegt sich im Spannungsfeld von unbezahlter Übernahme staatlicher Aufgaben und politischem Widerstand.”
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