Geflüchtete Frauen* sicht- und hörbar machen!

Mit einem Interview in der Frauen*streik Zeitung verschafft Saule Yerkebayeva, Vorstandsmitglied beim Solinetz, geflüchteten Frauen* Gehör und rückt sie ins Licht der Aufmerksamkeit. Denn sie werden allzu oft vergessen.

Dass „es für viele Geflüchtete, Männer* und Frauen*, unvorstellbar ist, dass Frauen* sich wehren könnten”, erstaunt sie immer wieder aufs Neue. “Viele Frauen* in Notunterkünften für abgewiesene Asylsuchende haben zum Beispiel nie einen Deutschkurs besucht. So können sie sich kaum für sich selbst einsetzen und sind der Willkür der dort arbeitenden Personen noch mehr ausgesetzt.“

Sie fordert „ Solidarisierung, auch unter geflüchteten Frauen*, damit ihre spezifischen Probleme sichtbar werden.” Als ehemalige Bewohnerin einer Notunterkunft weiss sie aus eigener Erfahrung, dass geflüchtete Frauen* schwierig zu erreichen sind, oftmals weniger Deutsch können sowie isoliert von den Behörden und der Gesellschaft sind. „Durch die weibliche Sozialisation sind sie es oft auch nicht gewohnt, sichtbar zu sein, sich für sich selbst einzusetzen,“ ergänzt sie.

Ihr Wunsch ist es, dass „Frauen* ihre Geschichten und Erfahrungen teilen“, damit Solidarität entstehen kann. „Diese rückt das kollektiv Erlebte in den Vordergrund und macht Mut, den es braucht, um gesellschaftliche Konventionen zu sprengen.“