Newsletter PLUS von Solinetz
Liebe Interessierte

Dieser Newsletter hat das Ziel, alle Personen, die selbst irgendwo im Asylprozess stehen oder sich im Asylbereich engagieren, regelmässig eine Palette von Infos zu bieten. Weil es hilft, zu wissen, was läuft und wo man Gleichgesinnte, Unterstützung oder Wissen findet.
Zuerst immer das Solinetz-eigene:


Solinetz

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Immer Freiwillige gesucht

Unsere 40 verschiedenen Projekte laufen. Sie laufen gut. Doch wenn nicht stetig auch neue Leute mit Lust und Energie dazu kommen, dann würde es nicht gehen. Deshalb hier wieder einmal an erster Stelle der Hinweis auf unsere Projekte, die neue Freiwillige suchen.
Insbesondere die Verantwortlichen vom Tandemprojekt würden sich freuen, den geflüchteten Menschen auf der Warteliste freiwillige Personen vermitteln zu können für regelmässigen Kontakt auf Augenhöhe. Interessiert?
Hier geht es zur Liste der Projekte, die Freiwillige suchen.

Last call: Spielend Deutsch lernen – kostenlose Weiterbildung für Deutschunterrichtende

Samstag, 26. November, 13.30 bis 17 Uhr im Kulturhaus Helferei, Kirchgasse 13, 8001 Zürich, anmelden bis am 20. November bei Hanna Gerig, info@solinetz.ch
In Zusammenarbeit mit dem Büchler Lehrmittel Verlag organisiert das Solinetz einen Workshop für freiwillige Deutschunterrichtende. Interessiert? Melde dich gleich an!
In einer praktischen Einführung erfährst du, wie eine Sprache spielerisch und ohne Grammatikregeln gelernt werden kann. Im Fokus steht die mündliche Umsetzung.
Diese Methoden kommen sowohl schulungewohnten Personen als auch Kursteilnehmenden mit einer guten Schulbildung entgegen – und sie können auch in den höheren Niveaus eingesetzt werden.
Mehr Infos auf dem Flyer (es findet nur der Kurs am Nachmittag statt).

Benefizabend ausgebucht!

Wir sind überwältigt! Fast 100 Menschen haben sich für den Solinetz-Benefizabend mit dem Konzert von Cheibe Balagan angemeldet. Das freut uns riesig – leider müssen wir die Anmeldung aber nun schliessen, damit der Saal in der Helferei am kommenden Freitag nicht aus allen Nähten platzt!



Solinetzler auf der Bühne

Podium: Ein «frostiges Willkommen» in der Schweiz

Montag, 5. Dezember 2022 im Kino Kosmos, Lagerstrasse 104, 8004 Zürich
Film: 18 Uhr, Gespräch: 20 Uhr
Wie schaffen wir Räume für die Begegnung zwischen geflüchteten Menschen und der lokalen Bevölkerung? Welche Orte sind für Geflüchtete vorgesehen und unter welchen Bedingungen? Das Human Rights Film Festival zeigt den Film «Rotzloch». Im Anschluss an den Film gibt es ein Gespräch mit Hatim Baloch von Solinetz Zürich, Filmemacherin Maja Tschumi und Ivo Grossert von Architecture for Refugees über Ausgrenzung und darüber, was es heisst, wirklich willkommen zu sein.
Mehr Informationen zum Anlass und zum Film gibt es hier.

Lesung: «Poetisch politisch»

Dienstag, 29. November, 20 Uhr im Kulturmarkt Zürich, Aemtlerstrasse 23, 8003 Zürich
Kostenloser Eintritt für Geflüchtete und Asylsuchende
Mit Solinetz-Vorstandsmitglied Jafar Sael: Die afghanische Literatur blickt auf eine lange lyrische Tradition zurück. Nicht nur dieser poetische Kanon, sondern auch die politische Situation beeinflussen das Schreiben zeitgenössischer afghanischer Autor:innen. Die dritte Veranstaltung der Reihe «Texte ohne Grenzen» stellt zwei Schriftsteller vor, die in der Schweiz leben und auf Dari schreiben: den Übersetzer und Dichter Abdul Azim Siddiqi sowie den Lyriker Jafar Sael. Die beiden verstehen ihre Literatur als Reflexionsraum für die politische Realität in Afghanistan. Sie unterhalten sich darüber, wieso Poesie und Politik so nahe beieinanderliegen und präsentieren ihre Texte auf Dari und auf Deutsch.
Mehr Infos hier.




Hilfreiche Angebote

Info-Tag: Bildungssystem und Arbeit in der Schweiz

Samstag, 3. Dezember, 10 bis 12 Uhr im Laufbahnzentrum der Stadt Zürich, Konradstrasse 58, 8005 Zürich
Der Info-Tag des Laufbahnzentrums richtet sich an Erwachsene mit Migrationshintergrund. Es werden Informationen in den Sprachen Albanisch, Deutsch, Englisch, Portugiesisch, Serbisch, Spanisch, Tamilisch, Tigrinya, Ukrainisch vermittelt zu den Themen:
  • Schweizerisches Bildungssystem
  • Diplom-Anerkennung
  • Berufsabschluss für Erwachsene
  • Arbeiten in der Schweiz
  • Unterstützungsangebote der Berufsberatung
Für die Teilnahme ist keine Anmeldung erforderlich und die Beratungen sind kostenlos.
Mehr Informationen hier.

Beratung für gewaltbetroffene Migrantinnen

Die Fachstelle Frauenhandel und Frauenmigration (FIZ) hat ein neues Beratungsangebot im Rahmen des Projekts «Ein eigenständiges Leben - Beratung und Case Management für gewaltbetroffene Migrantinnen in ausländerrechtlichen Abhängigkeiten». Das Angebot richtet sich an Migrantinnen, deren Aufenthaltsbewilligung von ihrem (Ehe-)Partner oder Arbeitgeber abhängig ist und die von dieser Person Gewalt erfahren. Für Betroffene gibt es einen Flyer in zwölf Sprachen. Hier.

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Schauspiel-Workshop für Frauen mit Flucht- oder Traumaerfahrung

Jeweils Dienstag, 18.30 - 20.30, Start im Januar 2023, sogar theater, Josefstrasse 106, Zürich
Im Schauspiel-Empowerment-Workshop mit Zarina Tadjibaeva (Schauspielerin und Behördendolmetscherin) und Lena Kalywis (Ärztin) gibt es Bewegung, Musik und Sprache. «Wir lernen unsere starken Seiten kennen und können diese Kraft für den Alltag nutzen.» Anmeldung per Mail an info@sogar.ch bis zum 30. November 2022 oder rufe an: 044 271 50 81. Mehr Infos hier.

Züri rännt multikulturell

Jeden Dienstag von 19 bis 20 Uhr ab der Schiffstation Bürkliplatz
Seit Herbst 2020 existiert in Zürich die Laufgruppe «Züri rännt multikulturell», in der sich
Menschen, die neu in Zürich leben mit «Alteingesessenen» zum Joggen treffen. Das Angebot ist kostenlos und anmeldefrei zugänglich. Weitere Infos gibt es hier.
Weitere, zahlreiche Sportangebote gibt es bei Sportegration, hier.

Aikido für alle

«Aikido ist eine japanische Kampfkunst ohne Wettkämpfe, die es erlaubt, die Aggression des Angreifers nicht zu bekämpfen, sondern zu neutralisieren», schreibt uns der Aikido-Klub Aiki-Kai Zürich. Aiki-Kai bietet alle Kurse und Trainings für Geflüchtete kostenfrei an. Weitere Infos gibt es hier.



Kritik und Protest

Rechte der Geflüchteten trotz hoher Asylgesuchszahlen wahren

Die Lage im Asylbereich sei aufgrund der vielen Geflüchteten aus der Ukraine und der Zunahme der Asylgesuche in den letzten zwei Monaten sehr angespannt, schreibt die Schweizerische Flüchtlingshilfe (SFH). Die Zustände in einigen Bundesasylzentren seien nicht haltbar – insbesondere in den Regionen Nordwestschweiz und Westschweiz. Die SFH begrüsst daher die Einführung der für solche ausserordentlichen Situationen vorgesehenen Notfallmassnahmen. Eine weitere Beschleunigung der Asylverfahren bringe jedoch die Rechte der Geflüchteten unter Druck. Die SFH fordert deshalb, dass die Asylverfahren auch unter dem Notfallregime korrekt ablaufen und Verfahrensgarantien eingehalten werden. Zur Medienmitteilung der SFH.

Dublin-Ausschaffungen nach Kroatien stoppen

An einer Pressekonferenz in Neuenburg haben kürzlich 50 Asylsuchende über die Gewalt berichtet, die sie in Kroatien erlitten haben. Sie alle sind aktuell von einer Rückführung nach Kroatien bedroht. Ihre Geschichten sind die Grundlage für einen offenen Brief an das SEM, in dem ein sofortiger Stopp der Dublin-Rückführungen nach Kroatien gefordert wird. Das Solinetz hat den Brief mitunterzeichnet. Die Initiative geht von den «Droit de Rester»-Kollektiven der Romandie aus. Seit mehreren Wochen sind deren kantonale Anlaufstellen mit ähnlichen Situationen überlastet. Sie erhielten (und erhalten weiterhin) Dutzende von Berichten von Einzelpersonen und Familien, die aus ihrem Herkunftsland flohen und dann in Kroatien wiederholt Gewalt und Diskriminierung erleiden mussten.
Positionspapier und Forderungen der Schweizerischen Flüchtlingshilfe hier.

Sit-in und Demonstration: Von Tripolis nach Genf

Samstag und Sonntag, 9. und 10. Dezember vor dem UNHCR-Hauptsitz in Genf
Anreise mit dem Bus aus Zürich am 10. Dezember, 7.30 Uhr beim Carparkplatz
Vor einem Jahr haben tausende Geflüchtete mehr als 100 Tage lang vor dem UNHCR-Büro in Tripolis protestiert. Sie protestierten dagegen, dass das UNHCR Geflüchteten in Libyen Schutz und Evakuierung verweigert. Und sie fordern u.a, dass die EU die Finanzierung der sog. libyschen Küstenwache und der Gefangenenlager in Libyen beendet und Gerechtigkeit schafft für die Ermordeten, Gefolgerten und Festgehaltenen. Die Proteste wurden gewaltsam aufgelöst und hunderte Demonstrant:innen inhaftiert. Bis heute werden in Libyen Tausende von Menschen missbraucht, inhaftiert und getötet – dank europäischer Gelder und unter passiver Beobachtung des UNHCR. Am 9. und 10. Dezember finden in Genf vor dem UNHCR-Hauptquartier deshalb zwei Protesttage statt.
Aus Zürich besteht am Samstag die Möglichkeit einer gemeinsamen Anreise mit dem Car. Bitte hier anmelden. Mehr Informationen zum Protest und der Anreise gibt es hier.
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Veranstaltungstipps

Lesung heute: Überleben im Paradies

Heute, Freitag 18. November, 20 Uhr im Stall 6 in der Gessnerallee, Zürich
In der Schweizer Öffentlichkeit wird meist über Migrant:innen gesprochen statt mit ihnen. Die Papierlose Zeitung der Autonomen Schule Zürich macht das anders. Hier ergreifen Migrant:innen selbst das Wort. Sie erzählen von ihren Erfahrungen, ihren Visionen, den Auswirkungen der Asylverschärfungen, die sie am eigenen Leib spüren, oder davon, was es bedeutet, queer und auf der Flucht zu sein. In der Gessnerallee lesen Autor:innen der Papierlosen Zeitung aus ihren Texten über Politik und das Leben. Humorvoll, nachdenklich, kämpferisch und poetisch. Mehr Infos hier.

«OFFEN – 30 Jahre Citykirche Offener St. Jakob» Buchvernissage mit Musik und Wort

Dienstag, 22. November, 18 Uhr, Citykirche Offener St. Jakob beim Stauffacher
Die Citykirche Offener St. Jakob ist dem Solinetz seit seiner Gründung Heimat. Unser erstes Projekt, der Deutschkurs mit Mittagstisch beim Stauffacher am Freitagmorgen, der immer noch wöchentlich 120 BesucherInnen zählt, hat im Kirchgemeindehaus an der Stauffacherstrasse 8 seine Heimat. Unzählbar viele Veranstaltungen von Solinetz fanden da schon statt. Kein Solinetz ohne Offener St. Jakob. Deshalb: Feiern Sie mit, wenn 30 Jahre Citykirche Offener St. Jakob gefeiert wird. Die Fotos im Buch stammen von der Fotografin Ursula Markus, die auch Solinetz' Hausfotografin ist. Als kleines Zückerchen können alle Besucher:innen ein druckfrisches Buch-Exemplar mitnehmen. Der Eintritt ist frei, es ist keine Anmeldung nötig. Infos hier.

Tipp: Hearing «Asylhilfe: Sozialhilfe oder Hindernis?»

Dienstag, 29. November, 17.30 bis 21.30 Uhr an der Bederstrasse 25, 8002 Enge
"Unsere Stimmen Zürich" von NCBI laden ein zum Hearing zum Thema «Asylhilfe: Sozialhilfe oder Sozialhindernis? Armut der vorläufig Aufgenommenen und weiteren Geflüchtete im Kanton Zürich». Geflüchtete präsentieren konkrete Empfehlungen zum Thema Sozialhilfe und untermauern diese anhand von ihren positiven und negativen Erfahrungen. Ein Podium mit Kantonsrätinnen und Verantwortlichen aus Behörden und Politik reagiert. Hier geht es zum Flyer. Anmeldung bitte an unserestimmen@ncbi.ch.

Tagung: Miteinander leben nach Krieg, Flucht und Verfolgung

Donnerstag, 1. Dezember, 14 bis 17.30 Uhr an der Pfingstweidstrasse 28, 8005 Zürich
Wer vor Krieg und Verfolgung geflüchtet ist, sieht sich vor immense Herausforderungen gestellt, wenn es darum geht, den Alltag in der Schweiz zu bewältigen. An dieser Veranstaltung der Paulus Akademie beleuchten Fachpersonen, welche Auswirkungen Krieg und Verfolgung auf Geflüchtete, insbesondere auf Frauen, Familien, Kinder und Jugendliche haben. Und sie benennen Lösungsansätze, um diesen Herausforderungen auf Seiten der Geflüchteten wie auch der Aufnahmegesellschaft möglichst niederschwellig zu begegnen. Hier geht’s zum Flyer und zur Anmeldung (kostenpflichtig).

Das war's für heute! Herzlich grüssen
Jenny Steiner und Hanna Gerig, Geschäftsleitung Solinetz Zürich
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